Krisenmanagement in Destinationen: Meist wenig Kompetenz vorhanden

Pandemien, große Überschwemmungen oder Lawinenabgänge, Stromausfälle, Anschläge, oder Thermenschließungen wegen hoher Energiepreise: Tourismusdestinationen sind erwartbar plötzlich von Krisenszenarien bedroht. „Trotzdem sind viele Regionen schlecht vorbereitet, Zuständigkeiten sind vielfach unzureichend geklärt und klare Absprachen für verschiedene Szenarien fehlen“, sagt Viktoria Veider-Walser, Geschäftsführerin von Kitzbühel Tourismus und von der Online-Plattform Leadersnet 2021 zu Österreichs Krisenmanagerin des Jahres gekürt. Ein Muss für Destinationen sei daher: das Ausarbeiten von Krisenplänen. „Und zwar Vorher!“, so Veider-Walser. Wer muss in welchem Szenario dem Krisenstab angehören? Wer übernimmt welche Rolle? Und ganz wichtig: Wer spricht? „Gerade die Kommunikation kann gut von der DMO übernommen werden, weil man hier viel Erfahrung im Senden von Botschaften hat und oft viele Kanäle samt Communities bedienen kann “, so die Tourismusmanagerin.

Ihr Tipp: Jeder Betrieb sollte im Idealfall mehrere Problemlöser identifizieren, Menschen, die in Notfällen einen kühlen Kopf bewahren, über Erfahrung verfügen „und dann für den Krisenmoment auch tatsächlich mit Entscheidungskompetenz ausgestattet sind“. Sei niemand da, der diese Rolle übernehmen könnte, bleibe immer noch die Möglichkeit, „sich extern Hilfe bei auf Krisenmanagement spezialisierten Agenturen zu holen“.

(16.05.23)