Auch wenn alle großen Veranstalter ein ansehnliches Deutschlandgeschäft haben – ihre Brötchen verdienen TUI, FTI, Schauinsland & Co. mit der Flugpauschalreise. Jetzt in der Krise wackelt dieses Modell. Könnten mehr Deutschlandangebote in Zukunft derlei Krisen abfedern? Wir haben die großen Player gefragt, wie sie zu einer Veränderung ihres Portfolios zugunsten der Eigenanreise stehen. Dazu Martin Katz, Group Head of Destination Self Drive der FTI-Group: „Wir rechnen fest damit, dass speziell der Deutschlandtourismus und Autourlaub als erstes nach der Krise wieder nachgefragt wird. Darauf bereiten wir uns intensiv vor, indem wir in engem Kontakt mit unseren Vertragspartnern in allen Regionen sind, um dann mit einem umfangreichen Angebotsportfolio im Eigenanreise-Segment präsent zu sein. Zu dieser Präsenz zählt auch unser neuer Schwerpunkt für Deutschlandurlaub auf dem Reisesender Sonnenklar.TV.“ FTI hatte schon vor der Krise ihr Engagement im Eigenanreise-Segment verstärkt und hier im abgelaufenen Touristikjahr 2019/20 ein zweistelliges Gäste- und Umsatzplus eingefahren. „An dieser Ausbau-Strategie werden wir gerade aufgrund der aktuellen Situation festhalten“, so Katz. Auch Schauinsland Reisen hat sich schon vor der Corona-Krise Corona-Krise „intensiv mit der Erweiterung des Eigenanreiseprogramms auseinandergesetzt“, sagt Andreas Rüttgers, Leiter Touristik bei SLR. Man werde diesen Weg „auch weiterverfolgen“. Allerdings gibt Rüttgers zu bedenken, dass die Auslastung in Deutschland bereits sehr hoch ist, das Potential einer großen Umverteilung sei „von daher überhaupt nicht gegeben“. Bei TUI steht Deutschland „seit Jahren ganz oben auf der Hitliste der beliebtesten Reiseziele“, sagt Sprecherin Susanne Stünckel. Und dies werde „auch künftig so bleiben“. Seit vorgestern ist bei TUI bereits der Sommer 2021 buchbar. Und wer über TUI ein Hotel in Deutschland bucht, erhält pro Person eine Ermäßigung von bis zu 50 Euro. Nur vage antwortet die DER Touristik: Das Reiseland Deutschland gehöre „zum Kernsortiment“ des Unternehmens. Aufgrund der Aufstellung der Veranstalter und der Stärke des Reisebürovertriebs sei man „jederzeit in der Lage, auf entsprechende Nachfrageveränderungen zu reagieren“, so eine Sprecherin zu TN-Deutschland.