Auf dem gestrigen Barcamp der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT) wurde deutlich, dass die Vielzahl an Apps und Onlinekanälen, über die Gäste inzwischen Informationen zu Routen- und Wegen abrufen können – und die seitens der Tourismusorganisationen digital gepflegt werden müssen – für viele Akteure eine nahezu unlösbare Herausforderung ist. Michele Lichte von der Tourist-Information Siegburg stellte stellvertretend für viele Akteure die Frage: „Wie bekomme ich Ordnung in all die verschiedenen Kanäle von Outdooractive über kommot bis Google?“ Für sie stelle sich die Situation derzeit als „ziemlicher Wildwuchs“ dar. Der Wunsch der Ortsebene ist klar: „Wir wollen die Daten nur einmal pflegen, dann sollten die Routen auch richtig auf allen relevanten Kanälen auftauchen“, ergänzt Kerstin Guckert, Leiterin der TI Hoher Westerwald Rennerod.
Doch selbst, wenn dies so wäre, bleibt ein Grundproblem: Nur Routen mit guten Inhalten werden sowohl in Communitys wie in den Suchmaschinen gut geklickt und dann auch entsprechend gerankt. Dabei passiert es dann nicht selten, dass der Eintrag eines Users zu einem Themenweg diesen nicht korrekt benamt. Teils schwirrt im Netz heute eine Vielzahl nicht korrekter Bezeichnungen für allerlei Wege herum. Dazu Yves Loris, Leiter Online-Marketing bei der RPT: „Es ist nun einmal so, dass viele Leute selbst Touren aufzeichnen, sie benamen und auf den bekannten Portalen hochladen. Als Tourismusorganisation tun wir dies auch, aber eben sehr professionell. Und wenn wir unsere Inhalte, Touren und POIs gut pflegen, können wir darüber digitales Vertrauen oder digitale Marken in den Portalen aufbauen.“ Darüber hinaus gelte es, den Partnern im Land zu zeigen, wie es richtig geht. Also die Standards zu setzen. Perspektivisch könnte sich das Thema „über den Open Data-Ansatz der DZT für die Akteure und ihre Wegeangebote verbessern“, meint Loris. Dennoch bleibt die Zusammenarbeit mit großen Community-Plattformen vorerst ein bedeutsames Thema.
(10.06.2021)