ATV kritisiert Pläne des Bundesfinanzministeriums zur Drittland-Besteuerung von Nicht-EU-Reiseanbietern

Fatales Signal an die Branche und den Tourismusstandort Deutschland: Als solches bezeichnet das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt (ATV) die Pläne des Bundesfinanzministeriums (BMF), das ab dem 1. Januar 2023 plant, Reiseleistungen im Touristik- und MICE-Bereich für Unternehmen mit Sitz in einem Drittland zu besteuern. Die Pläne seien „ein deutscher Alleingang, der mit seinen negativen Auswirkungen überdies keiner regulatorischen Notwendigkeit unterliegt, da die Europäische Kommission bereits einen Vorschlag zum Umgang mit der Margenbesteuerung innerhalb der EU erarbeitet“, sagt ATV-Sprecherin Petra Thomas. Ganz konkret führe die Regelung zu einer „Doppelbesteuerung der Margen von Reiseveranstaltern und MICE-Agenturen mit Sitz außerhalb der EU“. Nachdem die Tourismusindustrie bereits auf die zu erwartenden Anpassungsprobleme hingewiesen hatte, war die Anwendung der Neuregelung in diesem und im vergangenen Jahr noch einmal aufgeschoben worden. Im ATV haben sich 28 touristische Branchenverbände zusammengeschlossen und vertreten mehr als zehntausend Unternehmen, die für über eine Million Arbeitsplätze verantwortlich sind.
Wilde


17.11.2022