Die Tourismusbranche zeigt sich von den Beschlüssen der jüngsten Bund-Länder-Konferenz absolut enttäuscht. „Auch wenn wir die Sorge angesichts der Infektionslage für nachvollziehbar halten: Ein strategischer Ansatz ist weiterhin nicht erkennbar. Erneut lassen Bund und Länder den Deutschlandtourismus ohne jegliche Perspektive im Regen stehen“, sagt Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV). Viele Betriebe stünden nun „endgültig mit dem Rücken zur Wand“. Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des Deutschen Ferienhausverbandes ergänzt: „Man hat uns einfach aus den Beschlüssen herausgestrichen und gibt uns nicht einmal eine Erklärung, warum Ferienhausurlaub im eigenen Land als kontaktarme Urlaubsform weiterhin verboten bleibt, man sich aber in den Flieger setzen kann.“ Auch die Erkenntnisse des RKI, dass verantwortungsvolles Reisen kein Pandemietreiber sei, würden „weiterhin beharrlich ignoriert“. Das Einzige, was ein bisschen Hoffnung macht, ist die Ankündigung zusätzlicher Finanzhilfen für touristische Betriebe. „Für eine Branche, die seit Beginn der Pandemie ein solch massives Sonderopfer erbringt, ist das aber auch definitiv alternativlos“, so BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel. VIR-Vorstand Michael Buller fordert indes nun als Konsequenz eine „vollumfängliche Entschädigung“ für die Touristik. Dabei müsse „jetzt auch der ausgefallene Umsatz berücksichtigt werden, der aufgrund der leider total unwirksamen Lockdown-Regelungen nicht erfolgen kann, sowie der von Beginn an geforderte Unternehmerlohn“, so Buller.
(24.3.21)