Mehr als 1.000 Touristiker haben in der Spitze gestern den Livestream des digitalen DRV-Reisebürotages verfolgt. Allen voran die reiserechtliche Perspektive des Coronavirus mit Rechtsanwalt Florian Dukic stieß auf großes Interesse, obwohl viele Fragen zu kostenfreien Stornierungen oder Umbuchungen juristisch noch nicht eineindeutig beantwortet werden konnten. Bei einer Frage legte sich Ralf Hieke, DRV-Vizepräsident mittelständischer Reisemittler, allerdings gestern schon fest: „Wir werden nach dieser Krise trotz aller angestoßenen Maßnahmen weniger Reisebüros haben als heute“. Eine theoretische Möglichkeit, das Veranstalter- und Reisebürogeschäft zu stabilisieren, könnte laut DRV-Präsident Norbert Fiebig „eine Verschiebung der Sommerferien in den Herbst sein“. Die Frage, ob dies nicht einseitig dem Flugreisegeschäft helfen würde aber dem Deutschlandtourismus schaden, ließ Fiebig unbeantwortet. Und die Aussichten für den Kreuzfahrtmarkt, lange mit zweistelligen Wachstumsraten das Zugpferd der Touristik? Unklar. Allerdings war Johannes Zurnieden, DRV-Vizepräsident mittelständische Reiseveranstalter und Geschäftsführer von Phoenix Reisen, um Optimismus bemüht: „Selbst Passagiere, die aktuell mit Schiffen auf der Rückreise sind, fühlen sich sicher.“ Dass das Segment länger oder stärker unter der Krise leiden könnte als Hotelprodukte an Land, sehe er nicht. (Stand 20.03.20)