Immer mehr Gäste wollen in historischen Gebäuden mit Geschichte übernachten. Um das einzigartige bauliche Kulturerbe in Deutschland zu fördern, hat Airbnb hat knapp 1,5 Millionen Euro an den Verein Schlösser und Gärten in Deutschland gespendet. Ein Gespräch über die Hintergründe mit Dr. Ellen Madeker, Leiterin Public Policy DACH, CEE Airbnb, und Jens Spanjer, Erster Vorsitzender von Schlösser und Gärten Deutschland e.V.
Dieses Interview wurde in Zusammenarbeit mit Airbnb geführt
Frau Dr. Madeker, Airbnb hat knapp 1,5 Millionen Euro an den Verein Schlösser und Gärten in Deutschland gespendet. Welche Ziele verfolgt Airbnb mit diesem Engagement?
Madeker: Mit der Spende möchte Airbnb das einzigartige bauliche Kulturerbe in Deutschland fördern. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser, Gutshöfe – sie alle stellen als Zeugen unserer Vergangenheit ein einzigartiges kulturelles Erbe dar. Größere Monumente ziehen nach über zwei Jahren der Pandemie wieder Touristenströme an und erzielen so Einnahmen, die die nachhaltige Erhaltung dieser Bauwerke sicherstellen. Viele kleinere architektonische Kulturerbestätten – oftmals in privater Hand – sind für die Öffentlichkeit nicht erlebbar und es fehlen oft nachhaltige Einnahmequellen zur Denkmalerhaltung. Dieser Entwicklung möchte Schlösser und Gärten in Deutschland e.V. mit einem mehrjährigen Förderprogramm entgegenwirken und wir freuen uns, diese Arbeit zu unterstützen.
Wie sieht das Förderprogramm aus?
Spanjer: Im Rahmen des Förderprogramms von Schlösser und Gärten in Deutschland e.V. können sich Eigentümer historischer Bauten für einen Zuschuss in Höhe von 5.000 bis 50.000 Euro bewerben. Mithilfe des Zuschusses können denkmalgerechte Maßnahmen zur Instandsetzung oder für die Inneneinrichtung umgesetzt werden. Durch die Wiederbelebung der Kulturdenkmäler soll auch der Tourismus in der umliegenden Region profitieren. Zudem sollen neue Einnahmequellen für Eigentümer durch die kulturtouristische Nutzung erschlossen werden.
Wo können Eigentümer sich für den Förderzuschuss bewerben oder mehr erfahren?
Spanjer: Ab Dezember können sich Eigentümer oder Verwalter historischer Häuser bei Schlösser und Gärten e.V. für den Zuschuss bewerben. Er soll vor allem private Eigentümer unterstützen – und denkmalgeschützte Häuser, insbesondere solche, die über architektonisch oder kulturgeschichtlich bedeutsame Merkmale verfügen, werden bevorzugt gefördert.
Gibt es denn ein zunehmendes Interesse am Kulturtourismus und daran, in historisch
einzigartigen Bauten zu übernachten?
Madeker: Wir sehen derzeit, dass sich die gebuchten Nächte in historischen Unterkünften in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zu 2019 auf Airbnb mehr als verdoppelt haben. Der Kulturtourismus wird in Deutschland also immer beliebter. Im Sommer dieses Jahres haben wir auf Airbnb bereits die Kategorie „Historisches” eingeführt und damit Menschen inspiriert, an Orte zu reisen, die abseits der touristischen Hotspots liegen, oftmals in ländlichen Regionen, die sie sonst vielleicht nicht besuchen würden
Über Airbnb
Airbnb wurde im Jahr 2007 gegründet, als die beiden ersten Gastgeber drei Gäste bei sich zuhause in San Francisco übernachten ließen. Seitdem ist die Community auf vier Millionen Gastgeber angewachsen, die bereits mehr als eine Milliarde Gäste in über 220 Ländern und Regionen willkommen geheißen haben. Jeden Tag bieten Gastgeber einzigartige Aufenthalte und Aktivitäten an, die es Gästen ermöglichen, die Welt auf authentische Weise zu erleben und sich verbunden zu fühlen. Als Plattform, auf der Gastgeber es Reisenden ermöglichen, sich weltweit zuhause zu fühlen und unvergessliche Momente zu erleben, ist Airbnb mittlerweile zu einem festen Begriff geworden. Darüber hinaus ist der Großteil des Traffics zu unserer Plattform nach wie vor organisch. Wir werden auch in Zukunft in Innovationen investieren, um den Reisemarkt weiter auszubauen, und wegweisend dabei sein, das Reisen zu einer Lebenseinstellung zu machen.
Über Schlösser und Gärten in Deutschland e.V.
Der 2012 in Berlin gegründete Schlösser und Gärten in Deutschland e.V. versteht sich als Zusammenschluss der regional und national prägenden Schlösser, Burgen, Klöster, Herrenhäuser und historischen Gärten. Sein Bestreben ist es, deutschlandweit eine Plattform für den fachlichen Austausch zu bilden und die Zusammenarbeit zu intensivieren. Gleichzeitig möchte er durch gemeinsame Aktionen und Projekte die öffentliche Wahrnehmung und Akzeptanz des baulichen kulturellen Erbes stärken. Mit dem Zusammenschluss von staatlichen, privaten, stiftungsgetragenen und kommunalen Anlagen vertritt der Verein heute 365 Monumente mit rund 18 Millionen Besuchern pro Jahr an.
(02.11.2022)