DZT droht massive Budgetkürzung – Brandbrief der LMOs an Minister Habeck

Der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) droht nach Informationen von TN-Deutschland für 2025 eine massive Budgetkürzung. Vor allem die Mittel für das Auslandsmarketing sollen laut Haushaltsentwurf drastisch zusammengestrichen werden. Standen der DZT dafür dieses Jahr inklusive Sondermittel noch rund 30 Millionen Euro zur Verfügung, soll dieser Posten im kommenden Jahr auf 20,1 Millionen Euro abgeschmolzen werden. Um Wirtschaftsminister Robert Habeck auf die Auswirkungen einer derart rigorosen Kürzung aufmerksam zu machen, schickte Andreas Braun, Geschäftsführer Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW), in seiner Funktion als Sprecher der Landesmarketingorganisationen nun einen Brandbrief an den Wirtschaftsminister. Darin warnen die LMOs das BMWK eindringlich, man sehe „die Wettbewerbsfähigkeit des Urlaubslandes Deutschland ernsthaft gefährdet“. Eine Budgetkürzung dieser Größenordnung hätte „gravierende Auswirkungen auch für die Bundesländer, Städte und Regionen, die eng mit der DZT verbunden“ seien. Auch, dass die DZT nicht nur Marketing mache, sondern auch beim Ausbau einer gemeinsamen digitalen Infrastruktur maßgeblich sei, spricht Braun in dem Schreiben klar an. Reaktion seitens des Ministeriums: gar keine.

Auf Anfrage von TN-Deutschland antwortet das Ministerium, die Aufstellung des Bundeshaushalts 2025 erfolge unter den Rahmenbedingungen der aktuellen Haushaltssituation, welche eine Ausgabenkürzung vorsehe. „Für 2025 müssen die Bundesressorts jeweils teils erhebliche Einsparungen leisten, damit ein verfassungskonformer Haushalt aufgestellt werden kann“, so BMWK-Sprecher Stephan Gabriel Haufe.

Die Konsolidierungserfordernisse beträfen den „gesamten Haushalt“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Für die DZT läge „keine spezifische Einsparung“ vor. Das Bundeswirtschaftsministerium befinde sich im Austausch mit der DZT hinsichtlich der Auswirkungen des für das Jahr 2025 vorgesehenen Zuwendungsbetrages. Die endgültige Entscheidung wird Ende des Jahres durch das Parlament getroffen. Im vergangenen Jahr und 2024 lagen die Zuwendungen seitens des BMWK an die DZT bei 40,5 Millionen Euro. Mit Sondermitteln kam die DZT vergangenes Jahr sogar auf 42,1 Millionen.