Die Reisewirtschaft genießt ein hohes Ansehen bei den Deutschen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts forsa im Auftrag des Deutschen Reiseverbandes (DRV). Trotz der Insolvenz von Thomas Cook ist die Meinung der Deutschen zu Reiseveranstaltern „sehr gut“. Übertroffen wird die Reisewirtschaft dabei lediglich vom Handwerk, mit weitem Abstand auf Platz drei folgen Lebensmittelhersteller. Bei Personen, die schon mal eine organisierte Reise gebucht haben, ist das Image noch besser als bei denen, die bisher ausschließlich individuell verreist sind. Insgesamt haben fast die Hälfte der Befragten (44 %) in den vergangenen drei Jahren eine organisierte Reise mit einem Reiseveranstalter gebucht. Die Zufriedenheit ist dabei in allen Altersklassen hoch bis sehr hoch und liegt insgesamt bei 94 Prozent. Reisebüros können sich laut forsa-Umfrage über ausgesprochen positiven Zuspruch freuen: Über die Hälfte der Befragten (57 %) sind überzeugt, dass die Beratung in einem Reisebüro über das hinausgeht, was sie selbst im Internet herausfinden und buchen können.
Am wichtigsten ist den Befragten bei der Buchung einer Pauschalreise ein gutes Preis-Leistungsverhältnis (97 Prozent) sowie ein verlässliches Krisenmanagement und Hilfe durch den Reiseveranstalter, wenn es während der Reise zu Problemen kommt (96 Prozent). Hohe Bedeutung kommt darüber hinaus der finanziellen Absicherung im Fall von unvorhergesehenen Zwischenfällen oder der Absage einer Reise zu – 94 Prozent der Befragten nennen diesen Aspekt.
Ungeachtet der zunehmenden Diskussionen um Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist ein Ergebnis bemerkenswert: Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz am Urlaubsziel spielen lediglich eine untergeordnete Rolle bei der Buchungsentscheidung – nur 15 Prozent der Befragten sagen, dass ihnen dieser Aspekt sehr wichtig ist. Und lediglich ein Fünftel der Befragten mit Reiseerfahrung (21 Prozent) haben sich schon einmal konkret darüber informiert, wie sie ihre Urlaubsreise möglichst umweltneutral gestalten können. Diese Ergebnisse sind unabhängig vom zur Verfügung stehenden Einkommen. Hingegen ist die umweltgerechte Gestaltung der Reise individuell Reisenden tendenziell wichtiger (24 Prozent) – ebenso der jüngeren Generation also den 18- bis 29-Jährigen (27 Prozent).
Die Nachfrage nach Kreuzfahrten hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. 15 Prozent der Deutschen nennen sie als bevorzugte Urlaubsart. Eine fast ebenso hohe Zahl (12 Prozent) kann sich vorstellen, in den nächsten Jahren einmal eine Kreuzfahrt zu unternehmen, auch wenn sie diese Urlaubsform bisher nicht als bevorzugt nennen.
Für die Befragung Mitte November wurden 1005 Personen zur Reputation der Reisebranche und ihren Präferenzen beim Thema Reise befragt. Die Auswahl erfolgte nach einem systematischen Zufallsverfahren.