Die MV-Werften, wichtiger Wirtschaftsfaktor an der deutschen Ostseeküste, sind insolvent. Damit stehen an den Standorten Wismar, Warnemünde und Stralsund fast 2.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Verhandlungen über eine Rettungsaktion zwischen Bund, dem Bundesland und dem Eigentümer, der Genting Hong Kong, waren zuvor gescheitert. Noch 2018 hatten die MV-Werften stolz den Beginn der Fertigungsarbeiten an der „Global 1“, dem ersten Kreuzfahrtschiff der sogenannten Global Class, gemeldet. Es sollte nicht nur das größte je in Deutschland gebaute Schiff werden, sondern dank Einsatz von künstlicher Intelligenz auch das technologisch fortschrittlichste. 2020 sollte es eigentlich ausgeliefert werden. Bis heute ist es nicht fertig. Für die neue Ampelregierung könnte die Insolvenz zur politischen Bewährungsprobe werden. Denn während ein grüner Bundeswirtschaftsminister eine Kreuzfahrtwerft retten soll, fordert die AfD-Opposition im Landtag einen Untersuchungsausschuss. Vorwurf: Man habe die Werften in der Pandemie „fallen gelassen“. NZZ / NDR
(14.01.22)