Wie in einer Session zu Open-Data auf dem NiedersachsenCamp vergangene Woche deutlich wurde, fühlen sich viele Akteure auf lokaler und regionaler Ebene bei dem Thema noch nicht richtig abgeholt. Eine Teilnehmerin des Barcamps brachte es so auf den Punkt: „Wenn man nicht gerade zufällig in einer Arbeitsgruppe zu dem Thema auf Landesebene sitzt, ist man über die nun anstehenden konkreten Schritte kaum informiert.“ Dabei passiert gerade tatsächlich viel: So hat die TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) gerade eine Ausschreibung gestartet, an deren Ende bis Mitte nächsten Jahres eine landesweite Datenbanklösung stehen soll. Wie TN-Deutschland in Wilhelmshaven erfuhr, will die TMN dafür Schnittstellen zu den zwei, drei gängigsten Datenbank-Systemen bereitstellen. Möglichst keine DMO in Niedersachsen soll sich selbst um eine technische Lösung kümmern müssen, damit die Daten strukturiert fließen können.
Dass dieser Weg Sinn macht, meint Björn Reckewell, Abteilungsleiter Tourismus und Einzelhandelsentwicklung in Wolfenbüttel. Die Stadt hat ihre Freizeitangebote und Events aus der Regiondo-Datenbank seit einigen Monaten offen nach schema.org lizensiert – „und wir haben absolut mehr Sichtbarkeit dadurch bei Google erreicht“, sagt Reckewell. Trotzdem meint auch Reckewell, der Mitglied in der Dach-KG ist, „dass Open Data teils eine Wette in die Zukunft ist“. Wenn auch eine sehr erfolgsversprechende. DMOs sollten daher unbedingt für 2020 Budget für diesen Bereich einplanen, „denn der Appetit kommt bekanntlich erst beim Essen“, so Reckewell.
In der Session wurde aber auch noch einmal deutlich, dass viele Akteure meinen, dass der Open Data-Ansatz mit anderen, elementaren Leistungsschutzrechten kollidiert, etwa mit dem Recht am eigenen Bild, also Urheberrechtsfragen, die unbedingt noch geklärt werden müssten.