Begriffe wie „nachhaltig“, „grün“, „klimaneutral“ oder auch „fair“ müssen für eine seriöse Tourismuskommunikation inzwischen dringend hinterfragt werden. Zu diesem Ergebnis kamen die Teilnehmer des NiedersachsenCamp #NDSC22 diese Woche in Bremerhaven. Für das Gros der anwesenden Leistungsträger und DMO-Repräsentanten werden die Begriffe inzwischen inflationär benutzt und seien zudem inhaltlich oft schlecht erklärt. Statt konkret zu benennen, was denn nachhaltig ist, „endet die Kommunikation oft leider bei den Buzzwords“, meinte zum Beispiel Malin Baruschke (BTE). Vermutung: Wer das Spiel so im Moment nicht mitspielt, wird beim SEO abgestraft. Julia Jung (curiopia) ergänzt: „Wir spülen das Thema mit diesem Wording inzwischen total weich.“ Einen Vorschlag, wie man von den immergleichen Begriffen loskommen könnte, machte Frederike Höhn (Cross Media Redaktion): „Wir Kommunikatoren müssen weg von diesen Adjektiven hin zu starken Verben, die anzeigen, dass sich etwas bewegt bzw. auch Bewegung gefordert ist“. Einigkeit bestand in der Session, dass die derzeitige Benutzung der Wörter dem Greenwashing Tür und Tor öffnet. Das Camp, das seit 2017 von der Städtekooperation aboutcities organisiert wird, stand dieses Jahr unter dem Motto Städtetourismus und Nachhaltigkeit.
05.12.2022