Ein Gespräch über die 50-jährige Erfolgsgeschichte des GTM, die Neukonzeption der wichtigsten Vertriebsveranstaltung für das deutsche Incoming und neue Beteiligungsmöglichkeiten für Partner.
Der 50. GTM in Chemnitz war nicht nur ein großes Jubiläum dieser Erfolgsgeschichte, sondern auch der letzte GTM in diesem Format. Warum braucht es jetzt eine Veränderung?
Für alle unsere Vertriebsaktivitäten gibt es ein kontinuierliches Monitoring unter den Aspekten Effizienz der eingesetzten Mittel und personellen Ressourcen, ihren Beitrag zur Erreichung der SDG, aber auch, wie die Formate in unsere Zeit und die Zukunft passen. Entsprechend haben wir auch den GTM im Verlauf seiner 50-jährigen Erfolgsgeschichte immer wieder stückweise modernisiert und weiterentwickelt. Die Rahmenbedingungen haben sich jedoch seit 1972 radikal verändert, so dass wir jetzt eine Weiterentwicklung des GTM konzeptionell ausschreiben. Die Summe der Erfahrungen hat uns gezeigt, dass es jetzt an der Zeit ist, die vielen Weiterentwicklungen zu bündeln und die Möglichkeiten, die wir in den letzten Jahren kennengelernt haben, in ein schlüssiges Gesamtkonzept zu gießen. Damit wollen wir auch die Einbindung von Partnern weiterentwickeln. Dabei geht es neben der reinen Workshop-Präsenz auch um verschiedene neue Beteiligungsmöglichkeiten von Wirtschaftspartnern, nicht zuletzt, um die Finanzierung des Formats breiter aufstellen zu können.
Die DZT hat bereits mitgeteilt, dass sich der GTM zu einem 360-Grad-Event wandeln soll. Was genau heißt das?
Wir haben im Laufe der Zeit eine ganze Reihe sehr erfolgreicher Formate und Vertriebskonzepte entwickelt. Wir kommunizieren mit sehr unterschiedlichen Zielgruppen, mit Konsumenten ebenso wie mit dem Trade, marktspezifisch und mit globalen Kampagnen, online und offline. Wir sind Netzwerkorganisation, Knowhow-Träger und Datenmanager. In der Vielzahl der Aktivitäten ist der GTM ein Flaggschiff. GTM 360° soll diese Vielfalt der Kommunikation und Knowhow-Vermittlung bündeln. Wir setzen auf neue Dialogformate und auf eine noch stärkere Vernetzung mit unseren Geschäftspartnern auch zwischen den Veranstaltungen. Damit wollen wir die Möglichkeiten der digitalen Transformation noch besser nutzen. Die Angebote und Formate der DZT-Satelliten in den Auslandsmärkten sollen damit stärker verknüpft und sichtbar werden.
Wenn digitale Formate den Deutschlandtourismus ganzjährig mit der int. Reiseindustrie vernetzen, heißt das dann im Umkehrschluss, dass das Live-Event in Zukunft kleiner ausfallen wird?
Unsere Partner in der internationalen Reiseindustrie haben uns ebenso wie die Partner im Deutschlandtourismus klar gespiegelt, wie wichtig die persönliche Begegnung, der direkte Kontakt für Aufbau und Pflege von Geschäftsbeziehungen ist. Und wir dürfen nicht vergessen: Unser Business ist Tourismus. Produkterfahrung ist das A und O für einen erfolgreichen Vertrieb. Also wird es auch in Zukunft das DZT-Angebot für eine Live-Kommunikation für unsere mittelständischen Tourismuspartner und die internationalen Vertreter der Reiseindustrie geben. Die von Ihnen angesprochene Größenordnung eines GTM wird auch zukünftig durch die Nachfrage im Deutschlandtourismus bestimmt.
Die DZT hat Unternehmen aufgefordert, Kreativkonzepte für den neuen GTM einzureichen: Was sind die wichtigsten Vorgaben? Und wo können Anbieter wirklich kreativ sein?
Im Mittelpunkt des „neuen“ GTM 360° steht weiterhin unsere Mission als DZT. Unser Satzungsauftrag lautet zum einen, das Ansehen der deutschen Reiseregionen zu stärken und so den Tourismus nach Deutschland zu fördern. Und zum anderen haben wir den klaren Auftrag zur Mittelstandsförderung. Das sind die Vorgaben, und diese Eckpunkte müssen wir im Kreativkonzept vorfinden. In diesem Rahmen haben wir die Leistungsbeschreibung definiert. Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung von Beteiligungsformaten entlang der Veranstaltung mit Verlängerung in den digitalen Raum. Konkret heißt das: Wir wollen attraktive Möglichkeiten für Sponsoren schaffen, die die finanzielle Unterstützung des Events sichern, und wir erwarten verschiedene Beteiligungsformate und Bausteine für Wirtschaftspartner und Destinationen. Beteiligungspakete sollen die verschiedenen Veranstaltungselemente abdecken, also die An/Abreise, Abendveranstaltungen, Unterkunft, Marktplatz, Pausen, Produkt-Sessions, Pre-Convention-Tours, Onlinemarketing in der digitalen Eventkommunikation etc.. Ansonsten sind der Kreativität erst mal keine Grenzen gesetzt.
Wäre es sogar denkbar, dass der GTM in Zukunft nicht mehr an wechselnden Orten stattfindet?
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nachfrage von Wirtschaftspartnern und auch Destinationen entwickelt. Es haben bereits mehrere Destinationen wieder Interesse signalisiert, auch künftig einen GTM auszurichten.
Bis wann muss feststehen, wo der GTM 2025 ausgetragen wird?
Ein Projekt dieser Größenordnung braucht natürlich eine entsprechende Vorlaufzeit, nicht zuletzt, um die Finanzierung sicherzustellen. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung für 2025.
13.05.2024