Die Zahl der Gäste hat sich auf Sylt in den vergangenen 30 Jahren von jährlich knapp 522.000 auf 961.000 fast verdoppelt. Zugleich ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 10,3 auf 7,45 Übernachtungen gesunken. Das Bürgernetzwerk „Merret reicht’s – aus Liebe zu Sylt“ kritisiert inzwischen nicht nur Overtourism-Problematiken, sondern auch ein Entfremdungsproblem. Denn die Sylter selbst profitieren schon lange nicht mehr von diesem Wachstum. Vielmehr machten sich Immobilieninvestoren von überallher die Wertschöpfung auf der Insel zunutze. Die Immobilienpreise sind explodiert. Seit Jahrzehnten fehlt bezahlbarer Wohnraum für Einheimische. Die Corona-Krise habe den Ruf „nach einer neuen Qualität des Tourismus nun noch einmal verstärkt“, meint auch Moritz Luft, Geschäftsführer der Sylt Marketing GmbH. Versuch einer Bestandsaufnahme von dpa-Autorin Birgitta von Gyldenfeldt. SZ
(30.4.21)