Thomas Ottersbach, Gründer & Geschäftsführer von Pagerangers

Ein Gespräch über gute organische SEO-Rankings, unseriöse Angebote und die Notwenigkeit, die Texte einer Website so zu gestalten, dass zuerst Google sie toll findet

 

Die eigene Website ist für viele Regionen und touristische Anbieter der Dreh- und Angelpunkt ihrer Kommunikation und ihres Vertriebs. Trotzdem sind viele bei Google schwer auffindbar. Warum ist das so?

Dies betrifft nicht nur Marktteilnehmer der Touristik. Generell steckt das Thema Sichtbarkeit und Suchmaschinenoptimierung (SEO) bei vielen zwar in den Köpfen, aber nicht auf der Tagesordnung. Das Paradoxe dabei: Es werden etliche Tausende Euro in das Design einer Webseite investiert. Danach wird sich aber meist nur noch sporadisch noch um das Thema gekümmert.

 

Was sollte man als Verantwortlicher also tun?

Zunächst einmal muss ein Verständnis für Suchmaschinenoptimierung vorhanden sein. Denn SEO ist keine Einzelmaßnahme, sondern ein fortlaufender Prozess mit mehreren Beteiligten. Die Geschäftsleitung, das Marketing, die Presseabteilung und die IT sollten hier zusammenarbeiten. Bei kleinen Unternehmen ist dies oftmals alles in einer Position vereint. Daher sollte im ersten Schritt eigenes Knowhow aufgebaut werden, um die Chancen, die SEO bietet, zu erkennen.

 

 Was genau bedeutet SEO inhaltlich?

Es geht letzten Endes darum, das bestmögliche Nutzererlebnis für den Nutzer zu schaffen. Wenn dieser dann noch korrekt eingebunden wird (Stichwort interne Verlinkung), dann ist ein Großteil der Arbeit getan. Es empfiehlt sich überdies, all diese Faktoren zu überwachen. So lassen sich Veränderungen in den Rankings nachverfolgen, die technische Struktur auf Fehler hin überwachen und auch Rückschlüsse über den Nutzen der getroffenen Maßnahmen ziehen.

 

Was kostet das?

Die Kosten lassen sich nicht genau beziffern, da diese je nach Zielsetzung sehr unterschiedlich ausfallen. Bei der Vergabe an externe Agenturen oder Freiberufler rate ich pauschal von Angeboten unter 500 Euro pro Monat ab. Da ist unseriös. Langfristig macht sich in jedem Falle bezahlt, selbst Knowhow aufzubauen. Dadurch lassen sich auch Dienstleister viel zielgerichteter steuern und deren Ergebnisse überprüfen. Von einem guten organischen Ranking profitiert man auch dann, wenn kein Geld mehr in die Hand genommen wird – im Gegensatz zu AdWords-Anzeigen. Da hört der Traffic in dem Moment auf, sobald kein Geld mehr fließt.

 

Wie kann Pagerangers helfen, um im Netz besser gefunden zu werden?

Pagerangers ist in erster Linie ein Analysetool, dass Nutzern die Ist-Situation der eigenen Webseite in leicht verständlichen Zahlen und Kennzahlen aufbereitet. Außerdem deckt es die technischen Schwächen der eigenen Seite bezüglich des Rankings auf. Unser Ziel ist es, Nutzern einen Werkzeugkasten an die Hand zu geben, der leicht bedienbar in die Lage versetzt, mehr Besucher auf der eigenen Webseite zu leiten.

 

 Wo sollte man dann idealerweise landen?

Grundsätzlich gilt: Rankings außerhalb der ersten zehn Treffer bei Google sind bedeutungslos. Die Hälfte aller Klicks spielt sich auf der ersten Seite der Ergebnissliste ab. Auf Seite 2, also den Positionen 11 bis 20, liegen wir nur noch im Null-Komma Bereich.

 

Man hört immer wieder, dass Google bestimmte Algorithmen regelmäßig verändert, um die Suchen „dynamisch“ zu halten. Ist das nicht ein Katz- und Mausspiel um die oberen Plätze auf der Trefferliste?

 Richtig. Google verändert seinen Algorithmus fortlaufend mit dem Ziel, seinen Nutzern das bestmögliche Suchergebnis anzuzeigen. Zu den rund 200 Faktoren, die ein Ranking beeinflussen, ist ein weiterer hinzugekommen. Die künstliche Intelligenz mit Namen Rankbrain. Google lernt mit jedem Klick etwas über das persönliche Verhalten und die Suchintentionen hinzu. Trotzdem lassen sich gute Rankings weiterhin planen und in einfach umzusetzenden Maßnahmen durchführen.

 

 Was sind ganz konkret die wichtigsten Punkte, damit eine Website einigermaßen gut gefunden wird?

Der Trick ist grob gesagt, die Texte seiner Website, also den Content, so zu gestalten, dass ihn Google mag. Der Inhalt muss der Erwartung des Suchenden entsprechen. Wenn ein Nutzer nach „Reisezielen im Schwarzwald“ sucht, sollte der Inhalt der Seite auch genau diese Informationen bereithalten. Eine Website wird außerdem von Google bevorzugt, wenn sie eine saubere Struktur (Onpage) aufweist. Die Inhalte sollten sinnvoll untereinander verlinkt sein und Fehler, wie nicht erreichbare Seiten, vermieden werden. Zum technischem SEO gehört, dass die Ladezeiten einer Webseite mindestens dem Standard entsprechen. Hat man zum Beispiel zu große Bilder verwendet, schwindet die Performance. Die saubere Verlinkung meint, dass Beiträge im Idealfall mit wenigen Klicks von der Startseite aus erreichbar sind. Häufig sieht man noch „hier klicken“, „mehr lesen“, „zum Artikel“ oder ähnliches. Für Google ist hier nicht ersichtlich, zu welchem Inhalt ein solcher interner Link führt.

 

Muss eine Website immer von einem Profi programmiert werden – und erfüllt auch Freeware diese Ansprüche?

 Webseiten werden heute längst nicht mehr nur programmiert. CMS Systeme wie WordPress oder eingekaufte Shopsysteme bieten heute meist die technische Basis, wenngleich eine Eigenentwicklung Vorteile haben kann. Wir erleben aber, dass ein Großteil unserer Nutzer mit einem fertigen System arbeitet und damit lassen sich aus SEO-Sicht sehr gute Rankings erzielen. ZU PAGERANGERS