Auf dem 13. Tourismuscamp in Treuchtlingen ist das Thema digitale Ethik in den Fokus gerückt. Die Akteure waren sich weitgehend einig, dass die noch vor zehn Jahren auch in der Branche gefeierte Freiheit, im Internet alles und jederzeit senden zu können, inzwischen an ihre Grenze stößt. Viele bedauerten in dem Zuge, dass einst starke Medien ihre Gatekeeper-Funktion mittlerweile verloren hätten und erkennen in der Algorithmisierung vieler Lebensbereiche „eine Dehumanisierung in klein“. Damit die Menschen auch in Zukunft die Autoren ihres Lebens bleiben könnten, „bräuchte es deshalb einen Gesellschaftsvertrag für die digitale Welt“, sagt Prof. Eric Horster von der FH Westküste. Denn auch, wenn die Versuchung groß sei alles zu digitalisieren, „dürfen wir nicht zulassen, dass Anwendungen unser Leben maßgeblich bestimmen“, so Horster und macht darauf aufmerksam, dass diese „gutgemeinte Einflussnahme schon bei der digitalen Besucherlenkung beginnt“. Oder ist die echte Selbstbestimmung in Zeiten des Smartphones ohnehin schon offline? „Dass es vielen Menschen heute auch noch an digitaler Bildung fehlt, um ihr eigenes Verhalten entsprechend reflektieren zu können, beschleunigt diese Entwicklung jedenfalls on top“, meint Marcel Tischer, Teamleader Digital Marketing und E-Commerce bei der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH.